Nunc – Im Jetzt für die Erde in der Schöpfungszeit
Ein Tag, der den Kontakt zur Mutter Erde erlebbar machen und zu einer nachhaltigen Lebensweise ermutigen möchte.
„Die Idee, am Domplatz ein Fest für die Erde zu machen, gibt es schon länger. Erstmals kommt der Zugang von Seiten der Kultur – und das ist ein guter Zugang, denn Kultur sensibilisiert in besonderer Weise“, sagt Ferdinand Kaineder, Mitglied des Festkomitees und Präsident der Katholischen Aktion Österreich.
Das Fest möchte alle Sinne ansprechen: sehen, hören, staunen, begreifen. Denn nur wenn der Kopf versteht und zugleich das Herz berührt wird, entsteht Resonanz. „Wir erleben derzeit eine Entführung aus der Natur, hin zu den Undingen“, zitiert Kaineder den Philosophen Byung-Chul Han – Menschen leben nicht mehr in den Dingen, sondern in Informationen über die Dinge. Genau hier setzt das Fest an: Es will das unmittelbare Verhältnis zur Erde stärken und spürbar machen.
Domplatz der Möglichkeiten
Kaineder betont, dass das Fest sensibilisieren will – mit Angeboten für Kinder, Dingen zum Angreifen und vielen Menschen, die sich engagieren. Der Domplatz wird dabei zum Ort der Möglichkeiten. Mehr als 35 Organisationen und Kooperationspartner:innen laden bei freiem Eintritt dazu ein, ihre Ideen für eine nachhaltige und mitweltgerechte Zukunft kennenzulernen – kreativ und spielerisch.
Wer den Dom einmal von oben erleben möchte, kann an kostenlosen Führungen auf den Turm teilnehmen. Vor dem Dom lädt ein eigener Waldbereich zum Staunen ein. Und wer seine Hoffnungen und Sorgen für die Erde teilen möchte, findet auf der Grünfläche offene Ohren – ein Angebot der Festivalseelsorge in Kooperation mit Psychologists for Future OÖ. Ferdinand Kaineder wird zudem Gespräche mit Künstler:innen und Akteur:innen führen.
Kunst und Musik
Das Kunstprojekt trägt den Titel „nunc“. „Denn Kunst entsteht hier und jetzt – und nunc heißt jetzt. Wir leben im Jetzt, nachhaltig und verantwortungsvoll“, sagt Ferdinand Kaineder. Darauf weise die Künstlerin Josseline Engeler mit ihrem Projekt hin. In der Turmkapelle West des Mariendoms lädt sie zum Mitmachen ein. Besucher:innen gestalten mit Erde, Lehm und Keramik einen Resonanzraum, der vom Augenblick lebt. Die Ergebnisse dieser gemeinsamen Aktion bleiben bis 14. Oktober im Dom zu sehen.
Für den Soundtrack des Festes ist unter anderem das Vokalensemble LALÁ verantwortlich. Beim Konzert am Abend sind außerdem Posaunen- und Marimba-Ensembles des Musikschulwerks OÖ zu hören sowie ein Videobeitrag mit Stimmen aus dem Globalen Süden. „Der Wandel des Klimas trifft derzeit besonders die Länder des Südens“, betont Kaineder und verweist damit auf die globale Dimension des Festes.
Besonders gespannt darf man auf das „Lied für die Erde“ sein: Aus 32 Einsendungen von Musikschüler:innen wurde von einer Jury ein Stück ausgewählt, das am Abend im Dom seine Uraufführung erlebt.
„Kunst hat eine intensive Wahrnehmung im Jetzt – auch in der Musik. Sie ist ideal, um diesen Gedanken zu vermitteln und kann dazu beitragen, ein neues Verhältnis zur Erdkruste zu entwickeln, auf der wir uns bewegen“, sagt Kaineder.
Die Aktivitäten auf dem Domplatz können Besucher:innen kostenfrei genießen, für das Konzert am Abend gibt es Tickets im Domcenter und online auf öticket.com
Siehe auch:
FEST FÜR DIE ERDE am 4. Oktober: Kunst und Natur feiern ein Fest
"Klimagespräche" und "Fest für die Erde"
KAÖ-Dossier Ökologische Umkehr und Mitweltgerechtigkeit
Am Bild vor dem Linzer Mariendom (v.l.n.r.): Markus Lindner, Musikschuldirektor in Pregarten und Musiker; Mathias Kaineder, Bass-Stimme des Vocalensembles LALÁ; Josseline Engeler, Dozentin an der Kunstuniversität Linz und Manfred Hofmann, Generalsekretär der Katholischen Aktion OÖ © KAÖ / Kaineder
Quelle: Mariendom Linz: Fest für die Erde im Gespräch mit Mit-Organisator Ferdinand Kaineder
(ps/1.10.2025)