Sammelband "Sehen - Urteilen - Handeln" aus KAB-„Geschichtswerkstatt“
"Sehen - Urteilen - Handeln": Diesen vom belgischen Arbeiterpriester und Kardinal Joseph Cardijn (1882-1967) formulierten Dreischritt einer christlich inspirierten Sozialethik hat die "Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung Steiermark" (KAB) als Titel einer neuen Publikation gewählt. Es handle sich um ein Buch, das "aus Erinnerungen schöpft und zugleich weit in die Zukunft hineinreicht", so der Vorsitzende der KAB Steiermark, Martin Hochegger. Bei der Präsentation des Bandes im Literaturhaus Graz folgten zahlreiche Gäste den Ausführungen der Autorinnen und Autoren über ihre Erfahrungen als aktive Mitglieder der katholischen Arbeiterjugend und Arbeiterbewegung, die sie im Rahmen einer „Geschichtswerkstatt“ niedergeschrieben hatten.
Ein Highlight des Sammelbandes ist ein ausführliches Interview mit dem Zeitzeugen und Ex-Generalvikar Prälat Leopold Städtler, das KAB-Vorsitzender Martin Hochegger geführt hat. "Humorvoll und mit klarem Blick" habe der bald 98-Jährige die Spannungsfelder und Herausforderungen im Verhältnis Kirche und Arbeiterschaft geschildert, so Hochegger. Weitere Erinnerungen und Ausblicke brachten bei der Buchpräsentation der steirische KA-Präsident Andreas Gjecaj, Ingrid Staubmann, Anneliese Pieber und Elke Lambauer ein.
Highlight des Sammelbands und der Buchpräsentation: Altgeneralvikar Prälat Leopold Städtler und mit seinen Erinnerungen; v.l.n.r: Altgeneralvikar Prälat Leopold Städtler, KA Steiermark-Vorsitzender Martin Hochegger, KA Steiermark-Präsident Andreas Gjecaj
Aus heutiger Sicht, heißt es aus der KAB Steiermark, überrasche der "Weitblick, mit dem sich die damaligen engagierten Personen den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und religiösen Themenstellungen ihrer Zeit zugewandt haben". Inspiriert durch Joseph Cardijn, den Gründer der internationalen CAJ-Bewegung, sei eine Wirtschaftsordnung gefordert worden, die zugleich auf das wirtschaftliche wie auch soziale Gemeinwohl auszurichten sei. Ausgangspunkt und Fundament dafür waren die Katholische Soziallehre und innerkirchliche Reformbestrebungen rund um das Zweite Vatikanische Konzil.
v.l.n.r: KA-Präsident Andreas Gjecaj, der Geistliche Assistent der KA, Hans Feischl, KA-Generalsekretärin Anna Hollwöger
In seinen Dankesworten an das Redaktionsteam rund um Elisabeth Jursa, Franz Windisch und Johannes Labner zeichnete KAB-Vorsitzender Hochegger bei der Präsentation ein klares Bild für die Zukunft der KAB Steiermark. Um innerhalb der Kirche eine starke Lobbyistin für die Katholische Soziallehre und für eine geschwisterliche Kirche zu bleiben, brauche die KAB einen Transformationsprozess: "Altes muss losgelassen, neue Wege müssen gefunden werden." Mutig in die Zukunft zu schreiten erfordere jedenfalls die "Würdigung unserer Wurzeln", so Hochegger.
Der Sammelband „Sehen – Urteilen – Handeln“, herausgegeben von der KAB Steiermark, ist im Eigenverlag erschienen und kann zum Preis von 15,- Euro erworben werden im Büro der KAB Steiermark bei Franz Windisch, Bischofsplatz 4, 8010 Graz, franz.windisch@graz-seckau.at
s. auch https://kab.graz-seckau.at
kathpress/red
KA-Dossier "Arbeit und soziale Gerechtigkeit": www.kaoe.at/dossiers
(eo/25.5.2023)