183 Minuten lang Appelle für den Klimaschutz
Zum 10. Jahrestag des Pariser Klimaabkommens richteten Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft 183 Minuten lang Appelle für wirksamen Klimaschutz an die 183 Nationalratsabgeordneten. Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich, ermunterte: „Wir stehen hier und heute 183 Minuten dafür, dass wir nach einer Zeit der Empörung an die Kraft der Solidarität glauben und dass immer mehr Menschen begreifen, dass Klimaschutz als breite Sicherheitspolitik zu begreifen ist.“
Die Wissenschaft zieht eine ernüchternde Bilanz: Die 1,5 Grad-Marke dürfte schon überschritten sein; in Österreich als Binnenland war der Temperaturanstieg mit +3,1 Grad etwa doppelt so hoch. Die weltweiten CO2-Emissionen, die die Hauptursache für den Temperaturanstieg darstellen, sind auf einem Höchststand. Österreich schaffte in den Jahren 2022 und 2023 zwar eine deutliche CO2-Reduktion, 2024 und 2025 fällt diese jedoch wieder viel zu gering aus, um die Klimaziele zu erreichen. Mit einem dringenden Appell, wirksame Klimapolitik zu machen, richten sich nun im Vorfeld der dieswöchigen Nationalratssitzungen im Rahmen der Kundgebung „183 Minuten für das Klima“ die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb (BOKU Wien), die Wirtschaftswissenschaftlerin und Wissenschaftlerin des Jahres 2024 Sigrid Stagl (WU Wien), sowie der Biologe Franz Essl (Universität Wien) und Daniel Huppmann (IIASA Laxenburg und Ko-Vorsitzender des Zweiten Österreichischen Sachstandsberichts zum Klimawandel) an die Entscheidungsträger:innen im Parlament. Mit Andreas Griebaum (Alpenverein) und Schauspielerin Sabine Ströbele ist die Zivilgesellschaft vertreten und mit Ferdinand Kaineder (Katholische Aktion), Katharina Auer (Diakonie) und Alexander Bodmann (Caritas) melden sich auch kirchliche Organisationen zu Wort.
Blick auf das Wesentliche schafft Lebensqualität
Ferdinand Kaineder appelliert an eine sozial-ökologisch-spirituelle Haltung unserer Mitwelt gegenüber und an eine Reflexion des Lebensstils: „Wir stehen 183 Minuten dafür, dass immer mehr Menschen begreifen, dass Weniger, wenn es mit dem Wesentlichen zusammenfällt, Glück bedeutet, dass wir mit dem Lebensstil Genussmenschen sind und bleiben, weil wir zwar konsumkritisch agieren, aber das Wesentliche, was wir zum Leben brauchen, genießen. Wir spüren und sehen: Wer das Weniger mit dem Wesentlichen verknüpft, darf, kann und wird in einer besonderen Lebensqualität leben.“
Alexander Bodmann und Katharina Auer betonen den Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Sozial- und Entwicklungspolitik. "Armut macht Hitze lebensgefährlich", bringt es Bodmann auf den Punkt.


Organisiert wurde die Kundgebung von der Initiative "Klima183".
(rp/9.12.2025)

