Kaineder: "Kirche muss in Lebenswelt der Jungen eintauchen"
Unter dem Titel "Kehrt um - Was bedeutet das für uns heute?" fand am Samstag (8. November 2025) in Brixen die Tagung des "Katholischen Forums Südtirol" statt. Den Hauptvortrag hielt der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Ferdinand Kaineder sowie der Südtiroler Moraltheologe P. Martin Lintner OSM. Inhaltlich stand die Veranstaltung im Zeichen ökologischer Umkehr, nachhaltiger Lebensführung und spiritueller Orientierung in einer von Technik und Beschleunigung geprägten Zeit.

Kaineder analysierte in seinem Vortrag die Gegenwart unter den Schlagworten "Austreibung des Anderen", "allgegenwärtiges Maschinendenken" und dem Verlust der Balance zwischen "convivialem" und "technogenem" Leben. Ziel müsse es sein, "Richtung und Balance zu finden", so Kaineder. Der gesellschaftliche Wandel erfordere ein neues Nachdenken über Lebensstil, Gemeinschaft und Maßhalten, meinte der KAÖ-Präsident, der zudem ein Eintauchen der Kirche in die Lebenswelt der Jungen einforderte - die Kirche müsse dorthin "einziehen, darin leben, wenn sie Zukunft entfalten will".
Zentral sei dabei die Haltung einer "glücklichen Genügsamkeit" mit der Grundfrage: "Wann ist genug genug?" Diese Form von Lebenshaltung sei ein Gegenmodell zum reinen Produktions- und Konsummodus. Kaineder zitierte dazu den Schriftsteller John von Düffel: "Wenn das Wenige das Wesentliche trifft, ist es Glück."
Siehe auch: KAÖ-Dossier Ökologische Umkehr und Mitweltgerechtigkeit
Quelle: kathpress/red.
(ps/10.11.2025)
