Flüchtlingskrise 2015 – zehn Jahre danach
Geschafft oder nicht geschafft? Der Kampf um die Deutungshoheit über die Folgen der offenen Grenzen für Flüchtlinge im Herbst 2015 ist zehn Jahre danach noch immer in vollem Gang. So wie die Corona-Krise gehört auch diese Krise zur prägenden innenpolitischen Demarkationslinie zwischen den politischen Lagern. Wolfgang Benedek kritisiert in diesem Kontext die „Verdünnung“ rechtsstaatlicher Prinzipien auf nationaler wie europäischer Ebene als demokratiepolitisch gefährlichen Vorgang mit negativen Folgen für alle.
Regina Petrik plädiert in ihrem Artikel dafür, die zunehmende Vielfalt in der Gesellschaft als Chance zu begreifen, im Blick auf den „Nutzen, den eine Gesellschaft hat, wenn sie nicht nur im eigenen Saft schmort“. Beide Artikel basieren auf den Vorträgen von Benedek und Petrik im Rahmen der Internationalen Sommertagung 2025 des KAVÖ in Tainach, die dem Thema „Europa – in geistigem Umbruch und politischer Neuordnung“ gewidmet war.
Peter Fritz, der langjährige ORF-Auslandskorrespondent (u.a. in Washington), widmet den „Kommentar des Quartals“ dem von Donald Trump ausgerufenen goldenen Zeitalter für Amerika, das sich in seinen vielfaltsfeindlichen Ausformungen als blechern tönende Rolle rückwärts in einen Radikal-Nationalismus entpuppt.
„Kopf des Quartals“ ist Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die sich auf europäischer und internationaler Ebene als ein politisches Schwergewicht präsentiert. Gleichzeitig begeistert auch auf der nationalen Bühne und hat Stabilität in die italienische Innenpolitik gebracht. Wie macht sie das?
Das „Buch des Quartals“ ist „Der Ungeist der Stunde Null“ von Hellmut Butterweck; Heiner Boberski, langjähriger Kollege und Chef von Butterweck in der FURCHE, nennt das Buch „eine Pflichtlektüre zum Thema Antisemitismus in Österreich“.
Otto Friedrichs Beitrag über Carlo Acutis, den im September heiliggesprochenen „Cyber-Apostel“, eröffnet in dieser QUART einen Artikelreigen, der sich der KI-Wende in der Gesellschaft widmet.
Anne Aschenbrenner wagte einen Selbstversuch mit dem „Bruder David Bot“, quasi dem KI-Alter Ego des Benediktiners David Steindl-Rast. So viel von der gelungenen geistlichen Begleitung via Chatbot vorweg: Beiden war alles Banane!
Dem Thema der Salzburger Hochschulwochen 2025, „Was uns leben lässt … und was uns (vielleicht) vergiftet“, beleuchtet der Salzburger Mathematiker Karl Josef Fuchs aus Perspektive der Mathematik, Informatik und naturwissenschaftlich-technischen Wissenschaften. In seiner ganzen Länge ist der Beitrag mit zahlreichen Verlinkungen zu vertiefenden Beiträgen auf quart-online.at abzurufen – ein Anreiz, das QUART-Archiv online zu nutzen.
Peter Pawlowsky beschließt diese Ausgabe mit einem Blick auf seinen Lebensweg in und mit der Katholischen Kirche; sein Fazit: „Auf ,die Kirche' ist kein Verlass, nur auf die Glaubensüberzeugung der Einzelnen, die sich von der Botschaft Jesu haben schulen lassen.“
(aus dem Editorial)
Nr. 3/2025 Migration und Asyl – Quart Online
Quart (vormals actio catholica) ist Zeitschrift des Forums Kunst-Wissenschaft-Medien der Katholischen Aktion Österreich.
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(ps/21.10.2025)