Gemeinsamer Religionsunterricht ist Beitrag für friedliches Zusammenleben
„Religion und Religionen“ heißt ein bemerkenswertes Projekt, das mit dem heurigen Schuljahr an allen Tiroler und Vorarlberger Berufsschulen startet. Damit wird ein gemeinsamer kooperativer Religionsunterricht von fünf Religionsgesellschaften und Kirchen eingeführt, der auf gegenseitiger Wertschätzung und Dialog basiert. Unter gemeinsamer Verantwortung gestalten die Katholische Kirche, die Evangelische Kirche AB und HB, die Alevitische Glaubensgemeinschaft, die Altkatholische sowie die Neuapostolische Kirche in Österreich den Religionsunterricht für die Schüler:innen dieser Religionsgemeinschaften im Miteinander. Kooperationen wird es auch mit der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft und den Freikirchen in Österreich geben. Dafür wurden die verschiedenen Lehrpläne der einzelnen Religionsgesellschaften und Kirchen für den Religionsunterricht an Berufsschulen in einer ‚Handreichung zur lehrplankonformen Installation und Unterrichtsführung‘ zusammengeführt.
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) begrüßt diese neue Form der Kooperation im Schulsystem. „Diese Art von Religionsunterricht zeigt, dass das Gemeinsame über dem Trennenden steht“, betont Katharina Renner, Vizepräsidentin der KAÖ. „Eine der Aufgaben des Religionsunterrichts ist es ja, die Jugendlichen diskussionsfähig zu machen. Eine bunte, diverse Gruppe bietet einen Lernraum, den es so woanders nicht gibt. Gerade wenn junge Menschen in ihren privaten Lebensräumen erleben, dass ihre Realität in Filterblasen zerfällt, tut es ihnen gut, sich zu ethischen und religiösen Fragestellungen gemeinsam auseinanderzusetzen, und zwar in direktem Austausch.“ Die KAÖ ermutigt die Schulen und Religionslehrer:innen, solche neuen Modelle auszuprobieren, denn gerade der Religionsunterricht biete dafür den richtigen Rahmen.
rp/16.09.2025