Wien: Katholische Aktion will Kulturwandel für kirchliches Ehrenamt
Für einen verstärkten innerkirchlichen Kulturwandel, um das Engagement von Ehrenamtlichen zu fördern und das Zusammenwirken von Haupt- und Ehrenamtlichen gut zu gestalten, plädiert die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien (KA). Das Fördern von Charismen und das Ermöglichen gemeinsamer Ideen sollen dabei im Mittelpunkt stehen und nicht das Abarbeiten von Aufgaben, die vorgegeben werden, so der KA-Vorsitzende Reinhard Bödenauer in einer Aussendung.
In zahlreichen Pfarren der Erzdiözese Wien gebe es bereits hervorragende Angebote für alle Menschen im Pfarrgebiet. Dadurch würden Pfarren zu Orten der Nachbarschaft und des Dialogs. Etwas, das es in der heutigen Zeit immer mehr braucht. Leider sei eine solche Situation aber bei weitem nicht in allen Pfarren vorzufinden, so Bödenauer.
Im aktuellen Newsletter der KA werden verschiedene positive Beispiele vorgestellt, u.a. das "Grätzlzentrum Frieda Krim" der Pfarre Franz von Sales im 19. Wiener Bezirk, das im Jänner 2023 den Betrieb aufnahm und auf 900 Quadratmetern Platz für pfarrliche Aktivitäten, aber auch für viele neue Angebote und Initiativen aus der Nachbarschaft bietet. Die Palette reicht laut dem stellvertretenden Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Axel Gotsmy von Yoga, Mal- und Jonglierabenden über Theater und Musik bis hin zu spirituellen Angeboten speziell für Menschen, die mit traditionellen Formen wenig anfangen können, theologischen und gesellschaftspolitischen Workshops, Festen und Bar-Abenden.
Die Zusammenarbeit mit vielen Institutionen im Bezirk sorge für eine starke Hebelwirkung, eine besondere Kooperation bestehe mit der Volksschule im Grätzl, einer sogenannten "Brennpunktschule": 17 gezielt vermittelte Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf würden wöchentlich ins Grätzlzentrum kommen, um nach einem gemeinsamen Mittagessen mit Betreuung zu lernen und zu spielen. Das Angebot wird durch Lesepatinnen und Paten sowie weiterführende Unterstützung abgerundet. Eine durch die Pfarre finanzierte hauptamtliche Caritas-Referentin leistet unter anderem im Rahmen der Kleider- und Lebensmittelausgabe, dem "Café Zeitreise" für demenzkranke Menschen, oder Wärmestuben-Angeboten und Beratung wichtige Arbeit.
Alle diese Angebote seien nur durch hunderte ehrenamtlich Mitarbeitende machbar, "wobei es in den letzten Jahren vermehrt gelang, dafür auch Menschen außerhalb der Pfarre, die teilweise nicht katholisch sind, zu gewinnen", so Gotsmy: "Aus unserer Erfahrung können wir nur Mut zusprechen: wenn wir nicht den Untergang verwalten wollen, müssen wir uns trauen, Pfarre ganz neu zu denken und die Türen weit zu öffnen."
kathpress/red
Infos: www.ka-wien.at
s. auch KAÖ-Dossier "Beteiligung und Mitverantwortung" unter https://www.kaoe.at/dossiers
(eo/5.3.2025)