„Synodalität ist für Kirche, was Demokratie für den Staat ist“
„Die Synodalität ist für die Kirche, was die Demokratie für den Staat ist“: Mit diesen Worten hat der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Ferdinand Kaineder, die Bedeutung synodaler Prozesse und Reformen in der katholischen Kirche unterstrichen. Wie sich die Kirche künftig entwickeln wird, sei nicht nur Sache des Klerus, des Bischofs und der Experten, sondern eine aller Katholikinnen und Katholiken. „Dafür braucht es einen synodalen Raum, in dem miteinander geredet, aufeinander gehört und miteinander entschieden wird“, sagte Kaineder in einem Interview der „Oberösterreichischen Nachrichten“ vom 4. März.
Papst Franziskus wolle das hierarchische Prinzip herunterfahren, daher haben am Ende der dreijährigen Weltsynode im Oktober 2024 „nicht nur Bischöfe, sondern auch Laien abgestimmt, und der Papst hat dann gesagt: Das gilt jetzt“, so der KAÖ-Präsident. „Der Hauptgrund für Synodalität ist die Erkenntnis: Kirche sind wir alle, die wir getauft sind.“ Jeder Christ, jede Christin „soll mitreden und mitentscheiden können – so, wie wir alle bei einer Wahl entscheiden können, wie sich unser Land entwickeln soll. Das ist dem Papst ein Anliegen geworden.“ Jeder Katholik sei „Träger der Kirche, das ist vielen nicht bewusst“. Kirche sei „nicht etwas, das ich konsumiere. Als getaufter Mensch bin beteiligt, sozusagen ein Genossenschafter der Kirche“, erinnerte Kaineder.
Der Katholischen Aktion „ist die Synodalität in die DNA geschrieben“, seit dem jüngsten Konzil (1962-65) sei sie „federführend in dem Bereich: Wir bilden Gemeinschaften ohne Hierarchien, mit einem Miteinander auf Augenhöhe“, so der KAÖ-Präsident.
(ps/4.3.2025)