DKA unterstützt Projekt zur Förderung von Kinderrechten in Nepal
Kathmandu, die Hauptstadt Nepals, hat "zwei Gesichter": Sie beheimatet sieben Unesco-Welterbestätten und ist zugleich Schauplatz von bitterer Armut. So beschrieb Dharma Raj Rimal, Präsident der Hilfsorganisation "Yuwalaya", seine Heimat gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress bei einer Österreichreise im Vorfeld des "Welttags der Kinderrechte" und der Sternsingaktion 2025. Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar (DKA) unterstützt die Organisation, die eng mit Schulen zusammenarbeitet und Lehrkräfte, Erwachsene sowie Kinder in Kinderrechten schult.
Insbesondere auf dem Land werden Kinder zur Arbeit gezwungen, sie haben kaum zu essen, können nicht zur Schule gehen und werden häufig Opfer von Gewalt. Viele von ihnen kommen mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Hauptstadt Nepals, wo sie sich gute Bildung, ein funktionierendes Gesundheitssystem und finanzielle Besserstellung versprechen. "Doch durch die schnell wachsende Migration sind Ressourcen und Jobmöglichkeiten knapp", erklärte Rimal. Kinder fielen sexueller und finanzieller Ausbeutung oder gar Menschenhandel zum Opfer. Viele würden auf der Straße betteln und gezwungen sein, in Slums zu leben.
Kinderheirat und Kinderarbeit noch weitverbreitet
Kinderarbeit ist in Nepal seit dem "Child Labour (Prohibition and Regulation) Act" von 1992 verboten. Auch Kinderheirat ist seit dem "Marriage Registration Act" von 1963 illegal. Trotz der Verbote sind Kinderarbeit und Kinderheirat insbesondere in ländlichen Gegenden aufgrund sozialer und wirtschaftlicher Gründe sowie der fehlenden Durchsetzung des Gesetzes aber immer noch weitverbreitet. Die Hilfsorganisation "Yuwalaya" organisiert sogenannte "Child Clubs" in Schulen, in denen Kinder lernen, sich für ihre Rechte einzusetzen. Mit lokalen Kampagnen macht die Organisation auf ihr Recht auf Bildung, angemessene Ernährung und medizinische Versorgung aufmerksam.
Die Hilfsorganisation "Yuwalaya" organisiert sogenannte "Child Clubs" in Schulen, in denen Kinder lernen, sich für ihre Rechte einzusetzen.
An jeder Schule Nepals werden "Child Clubs" von der Regierung und internationalen Organisationen ausdrücklich gefördert. Die Umsetzung geschehe aber nicht überall, so Rimal, der selbst in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist. "Offizielle Zahlen sagen zudem, dass 90 Prozent aller Kinder zur Schule gehen, aber die Schulabbrecherquote ist hoch und gefährlich."
"Street dramas", Comics und Redewettbewerbe
Vieles habe sich durch die "Child Clubs" verbessert, aber "die Tradition sagt, Kinder sollen zuhören und nicht sprechen", so Rimal, der in seiner Schulzeit selbst einen "Child Club" besuchte, weiter. "Yuwalaya" versuche, Kinder mit Schreib-, Rede- oder Gedichtwettbewerben zum Sprechen zu motivieren. Beim Malen von Comics oder der Aufführung von "street dramas" sollen Kinder, die sich nicht selbst in Worten mitteilen können, die Möglichkeit bekommen, sich auszudrücken. "Ich habe als Kind auch Gedichte geschrieben, weil ich darauf vertraue, dass Poesie und Geschichten dabei helfen, seine Stimme zu erheben", so Rimal. Seine Gedichte wurden in der Zeitung abgedruckt, die er mit acht Jahren bei jedem Wetter zum Verkauf anbot, um seine Familie zu unterstützen.
Auch der heute 20-jährigen Premeeka Maharjan verhalf ein "Child Club" zu mehr Selbstvertrauen. Sie wuchs mit ihrer Mutter auf, ihr Vater starb an Krebs, als sie zwölf Jahre alt war. Im "Child Club" konnte sie sich mitteilen, "über das alles verwüstende Erdbeben 2015 und den gesellschaftlichen Druck auf Mädchen sprechen, die nur für den Haushalt gut seien". Nach ein paar Jahren übernahm sie die Präsidentschaft ihres "Child Clubs". Heute sitzt Maharjan im Vorstand von "Yuwalaya" und ist Schnittstelle zwischen den "Child Clubs" und der nationalen wie lokalen Regierung.
DKA-Projekte werden in Vorarlberg präsentiert
Vom 27. November bis 5. Dezember werden Rimal und Sumitra Aryal, eine Absolventin eines "Child Clubs" von "Yuwalaya", im Rahmen des Projektpartner-Besuchs der Dreikönigsaktion in Vorarlberg unterwegs sein, wie die Dreikönigsaktion in einer Aussendung mitteilte. Sie präsentieren ihre Arbeit für die DKA-Projekte in Nepal an unterschiedlichen Orten: in Schulen, Pfarren und bei öffentlichen Veranstaltungen. Für den 3. Dezember sind zwei Formate geplant: ein öffentlicher Vortragsabend von 18.30 bis 20 Uhr im Saal des Diözesanhauses in Feldkirch sowie eine Pressekonferenz um 13 Uhr am Marktplatz 4 in der Feldkircher Innenstadt.
Infos zur Nepal-Kampagne: https://www.dka.at/sternsingen/so-hilft-deine-spende/nepal-kinder-staerken-zukunft-sichern
kathpress/red
(eo/21.11.2024)