kfbö-Vizevorsitzende Lydia Lieskonig mit Grazer Frauenpreis geehrt
Für ihr Engagement in frauenpolitischen Anliegen und in der Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit hat die stellvertretende Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö), Lydia Lieskonig, den diesjährigen Frauenpreis der Stadt Graz erhalten. Sie sehe in der Auszeichnung auch eine Ehrung für "alle Frauen, die sich in unseren Pfarren unermüdlich für und mit Frauen engagieren", hielt Lieskonig in einer kfbö-Aussendung vom 22. Mai fest. "Ich freue mich darüber, dass dieser wertvolle gesellschaftliche Einsatz im kirchlichen Bereich mit dem Grazer Frauenpreis nun Sichtbarkeit erhält", erklärte die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung in der Diözese Graz-Seckau. Die Stadt Graz erkenne und würdige damit auch den Bereich des kirchlichen Ehrenamts, so Lieskonig.
Lieskonig koordiniert neben Bildungsveranstaltungen auch Projekte der Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen der Spendenaktion Familienfasttag. "Ich bin immer wieder fasziniert von der Arbeit mit den vielen tollen Frauen, denen ich dabei begegne", so die kfbö-Vizevorsitzende. "Die schönste Auszeichnung für mein Engagement besteht darin, dass ich erleben darf, wie Frauen aufblühen und mutiger werden." Laut Lieskonig kann das Gefühl, dass eine Gemeinschaft von Frauen hinter einem steht und einen in der eigenen Persönlichkeit wahrnimmt, bereits ganz viel bewegen und sowohl für eine einzelne Frau als auch rückwirkend für die Gemeinschaft eine entscheidende Stärkung bedeuten.
Gesellschaftlich nimmt die kfb-Vertreterin aktuell eine teilweise Verstärkung von traditionellen Rollenklischees wahr, die Frauen erneut in ein patriarchales Abhängigkeitsverhältnis treibe. Das zeige, dass man sich auf den Errungenschaften der Vergangenheit nicht ausruhen dürfe, erklärte sie in der Mitteilung. "Es braucht ein kontinuierliches Aufbegehren", forderte Lieskonig. Die ehrenamtliche Leiterin der kfb in der Steiermark verwies dazu auf das Stichwort Bildung als Schlüsselbegriff für eine geschlechtergerechte Gesellschaft: "Wissenschaftliche Kenntnisse schaffen Sicherheit und Selbstbewusstsein."
"Wir müssen akzeptieren, dass es auf komplexe Zusammenhänge keine einfachen Antworten gibt", so Lieskonig weiter. Einfache Antworten auf Geschlechterfragen seien "Propaganda". Wenn man sich darauf einlasse, fortwährend weiterzudenken und zu diskutieren, bleibe man in Dialog miteinander. "Das ist der beste Schutz gegen Vorurteile und fördert die Bereitschaft eines fairen Zusammenspiels der Geschlechter", zeigte sich die stellvertretende kfbö-Vorsitzende überzeugt.
(Quelle: Kathpress)
s. auch KAÖ-Dossier "Geschlechtergerechtigkeit" unter www.kaoe.at/dossiers
(eo/23.5.2024)