Appell aus Kirche und Zivilgesellschaft: Mit "Vernunft und Zuversicht" wählen
Bekannte Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Kirche und Wissenschaft rufen dazu auf, bei den heuer anstehenden Wahlen zum Europarlament und zum Nationalrat "mit Mut, Vernunft und Zuversicht" vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. Unterzeichnet haben den von der Katholischen Arbeitnehmer:innen-Bewegung Österreichs initiierten "Aufruf für Demokratie und eine offene Gesellschaft" unter anderem Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler, ÖGB-Bundesgeschäftsführer Willi Mernyi, der Präsident der Katholischen Aktion (KAÖ), Ferdinand Kaineder und die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung, Angelika Ritter-Grepl.
Auch zahlreiche Theologinnen und Theologen, darunter Paul Zulehner, Regina Polak oder Andrea Lehner-Hartmann, und weitere Persönlichkeiten wie der Soziologe Jörg Flecker, die Politologen Sieglinde Rosenberger und Emmerich Talos oder der Friedensforscher Thomas Roithner, finden sich unter den Unterstützern des Aufrufs.
"Wir halten es für wichtig und nötig, die Demokratie und eine offene Gesellschaft zu stärken", erklärt Anna Wall-Strasser, Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer:innen Bewegung, am 22. Mai in einer Aussendung. "Wir empfehlen die Christliche Soziallehre als Kompass für die heurigen Wahlen zum Europäischen Parlament und zum Nationalrat", so Wall-Strasser.
Die Prinzipien und Aussagen der Soziallehre seien für Christinnen und Christen eine verlässliche Navigationshilfe durch die Programme und Angebote der politischen Parteien und "aktueller denn je", zeigt sie sich überzeugt. In Hinblick auf die Europawahl am 9. Juni erinnert Wall-Strasser zudem an das Ökumenische Sozialwort, welches Solidarität, Subsidiarität und Gemeinwohl als konkrete Ziele der Politik der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten definierte.
KAÖ-Präsident Kaineder betont in einem Statement zum Aufruf, dass Politik die Fähigkeit verlange, intensive Diskussionen und Verhandlungen zu führen und kompromissfähig zu sein. "Das ist anstrengend, aber genau dieser Anstrengung müssen wir uns als Wählerinnen und Wähler stellen", so Kaineder. "Lassen wir uns nicht von diesen sogenannten 'einfachen Antworten' verführen." Vielmehr gelte es "ungeschminkt hinzuschauen", alles einer breiten Bewertung zu unterziehen und dann wählen zu gehen, so der Präsident der Katholischen Aktion.
Der Aufruf zum Wahljahr 2024 unter dem Titel "Wählen mit Mut, Vernunft und Zuversicht" sowie Unterschriftenliste, Statements von Unterstützer:innen und Folder sind abrufbar unter: https://www.kaboe.at
kathpress/red
Erstunterzeichner:innen des Aufrufs zum Zeitpunkt der Veröffentlichung am 22. Mai 2024:
Josef Christian Aigner, Univ. Prof. i.R. für Psychoanalytische Pädagogik und Psychosoziale Arbeit, Universität Innsbruck
Markus Beranek, Dr., Leiter des Pastoralamts der Erzdiözese Wien
Jörg Flecker, Univ.-Prof., Institut für Soziologie, Universität Wien
Ernst Fürlinger, PD Mag. Dr. theol., Plattform für Nachhaltige Entwicklung (SDGs),
Universität für Weiterbildung Krems, Mitinitiator „Aufruf für Demokratie und eine offene Gesellschaft“
P. Christian Haidinger OSB, Abt Emeritus, Stift Altenburg
Rafael Haigermoser, Vorsitzender Kath. Jugend Österreich
P. Dr. Franz Helm SVD, Missionshaus St. Gabriel, Steyler Missionar
Sr. Dr. Anneliese Herzig MSsR
Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich
Andrea Lehner-Hartmann, Univ. Prof.in, Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät, Universität Wien
Sr. Dr. Beatrix Mayrhofer, Provinzoberin der Schulschwestern Österreich
Willi Mernyi, Bundesgeschäftsführer des ÖGB und Vorsitzender des Mauthausen Komitee Österreich
Wolfgang Palaver, Univ. Prof. i.R. für Christliche Soziallehre, Universität Innsbruck
P. Nikolaus Poch, Abt des Schottenstifts in Wien
Regina Polak, Vorständin Institut für Praktische Theologie, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Wien
Hans-Peter Premur, Bischofsvikar, Diözese Gurk-Klagenfurt
Michaela Johanna Quast-Neulinger, Ass. Prof., Institut für Systematische Theologie, Universität Innsbruck
P. Alois Riedlsperger SJ, Sozialethiker
Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende Kath. Frauenbewegung Österreichs
Thomas Roithner, Friedensforscher, Privatdozent für Politikwissenschaft, Internationaler Versöhnungsbund – österreichischer Zweig
Sieglinde Rosenberger, Mitinitiatorin "Für Demokratie und Rechtsstaat – keine Regierung mit der
FPÖ!” und "JaDemokratie", Univ. Prof.in i.R., Institut für Politikwissenschaft, Uni Wien
Johann Schelkshorn, Vorstand des Instituts für interkulturelle Religionsphilosophie, Universität Wien
Stephan Schulmeister, Ökonom, Initiator des Bündnisses „Demokratie und Respekt“ und des Sozialstaats-Volksbegehrens (2002)
Emmerich Tálos, Univ. Prof. i.R., Institut für Politikwissenschaft bzw. Staatswissenschaft der Universität Wien, Mitinitiator Sozialstaats-Volksbegehren
Nora Tödtling-Musenbichler, Präsidentin der Caritas Österreich
Univ.-Prof. Dr. Jan-Heiner Tück, Vorstand des Fachbereichs Dogmatik und Dogmengeschichte; stv. Vorstand des Instituts für Systematische Theologie und Ethik, Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien
Paul Michael Zulehner, Univ.-Prof. Em., Institut für Praktische Theologie, Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien
s. auch KAÖ-Dossiers unter www.kaoe.at/dossiers
(eo, 22.5.2024)