ZeitZeichen neu zu "Krieg und Frieden"
Mit „Aspekten einer Friedensethik“ befasst sich die neue Ausgabe des KABÖ-Magazins „ZeitZeichen“, das rechtzeitig vor Ostern erschienen ist. Eine Übersicht über den Heftinhalt findet sich im editorial von Chefredakteurin Elisabeth Ohnemus:
„Am 24. Februar hat sich der Überfall Russlands auf die Ukraine zum zweiten Mal gejährt, das dritte Kriegsjahr ist angebrochen. In Gaza und Israel herrscht Krieg seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres. Innerstaatliche bewaffnete Konflikte dominieren Länder wie Syrien, Irak, Kolumbien, Mali oder den Südsudan. Lange Zeit bestehende Ordnungsgefüge in Europa wie auch global stehen infrage, es wird aufgerüstet.
Wie Kriege und Konflikte beenden? Was tun, um sie zu vermeiden? ZeitZeichen widmet sich in dieser Ausgabe unterschiedlichen Aspekten in der Debatte dieser Fragen.
Die 'biblische Friedensethik' ist Gegenstand der Betrachtungen des Sozialethikers Wolfgang Palaver, er beschreibt das Spannungsfeld zwischen „gewaltbewehrtem“ und „messianischem Frieden“, die Option der Bibel für den Vorrang der Gewaltfreiheit. Auch sein jüngstes Buch 'Für den Frieden kämpfen' widmet sich friedensethischen Überlegungen, mit dem Sukkus: 'Nicht blinder Pazifismus ist… gefragt, sondern verantwortetes und spirituelle verwurzeltes Handeln im Sinne der Gerechtigkeit'. Der Theologe und Pax Christi-Mitarbeiter Klaus Heidegger moniert, dass 'Pazifismus' und 'Antimilitarismus' zu 'Unworten' verkommen seien, er plädiert für eine 'Friedens- und Versöhnungslogik' gegenüber einer 'Kriegs- und Vernichtungslogik'.
Vor welche Herausforderungen das neutrale Österreich angesichts des ganz konkreten Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine gestellt ist, erörtert der Friedensforscher Thomas Roithner. Und sein Kollege Karl Kumpfmüller debattiert im Interview den ökonomischen Kontext von Krieg, spricht von 'Aufrüstungshysterie', verweist auf die Profite von Kapitalgesellschaften und Investoren in die Rüstungsindustrie.
Leidenschaftlich das Plädoyer des Erziehungswissenschaftlers Johann Zeiringer 'angesichts der aktuellen politischen und sozialen Weltlage: Es braucht eine Friedenserziehung, ganzheitlich, global, gesellschaftsverändernd', eine 'Kultur des Dialogs', 'mehr Präzision in Fragen der Seele'. Ein Beispiel dafür, wie das funktionieren kann, beschreibt Irmgard Ehrenberger, Mitarbeiterin des Internationalen Versöhnungsbundes, anhand eines Projektes in Kolumbien, für ein anderes stehen in Wien der Imam Ramazan Demir und der Rabbiner Schlomo Hofmeister, die seit mehr als 10 Jahren in Sachen interreligiöser und interkultureller Dialog durch österreichische Schulen ziehen, erst kürzlich als 'Botschafter des sozialen Friedens' ausgezeichnet. Vielfach ausgezeichnet für ihre jahrzehntelange Friedensarbeit ist auch die Palästinenserin Sumaya Farhat-Naser, die bei der steirischen KAB zu Gast war.
Einen Schritt hin zu Versöhnung und nachhaltigem Frieden hat die KABÖ im Februar hinsichtlich des Verhältnisses von Kirche und Sozialdemokratie gemacht: mit ihrer offiziellen Erklärung zu den Vorgängen im Februar 1934, in der sie zum 'wertschätzenden Dialog zwischen Amtskirche und Sozialdemokratie' aufruft und eine klare Stellungnahme seitens der Österreichischen Bischofskonferenz fordert: 'Zukunft braucht Erinnerung'. Frieden braucht Aufarbeitung.“
ZeitZeichen zum Kennenlernen: 3 Ausgaben des viermal jährlich erscheinenden Magazins können im Rahmen eines „Schnupperabos“ gratis bezogen werden. Bei Interesse: email an kab.office@kaoe.at Im Fall einer Abobestellung im Anschluss an ein Schnupperabo fällt lediglich der Aufpreis auf ein Jahresabo an. Preis für ein Jahresabo: 17,- Euro. Preis für ein Einzelheft: 5,- Euro.
ZeitZeichen ist, jeweils ca. 2 – 3 Wochen nach Erscheinen der Druckausgabe, auch digital abrufbar unter https://www.kaboe.at/site/oesterreich/zeitzeichen
s. auch KAÖ-Dossier zum Thema „Der Weg zum Frieden“ unter https://www.kaoe.at/dossiers
(eo/28.3.2024)