Eröffnung der Kulturhauptstadt Region Salzkammergut mit KA Präsenz
Am Sonntag, 21.1.2024, wurde in Bad Ischl anlässlich der Eröffnung der Kulturhauptstadt/Region Salzkammergut ein Gottesdienst unter dem Vorsitz von Bischof Hermann Glettler (Innsbruck) gefeiert. Die Katholische Aktion war bei den Eröffnungsfeiern am Wochenende u.a. durch Ferdinand Kaineder, Präsident der KAÖ, Gabriele Hofer-Stelzhammer, Präsidentin der KA Oberösterreich, Manfred Hofmann, Generalsekretär der KA OÖ, und der Vorsitzenden der Katholischen Arbeitnehmer:innen-Bewegung (KABÖ), Anna Wall-Strasser, vertreten.
Am Foto: Ferdinand Kaineder (Präsident der KAÖ), Gabriele Hofer-Stelzhammer (Präsidentin der KA OÖ), Manfred Hofmann (Generalsekretär der KA OÖ) und Reinhard Kaspar (Referent der KMB OÖ) © KA OÖ
15 kirchliche Initiativen - "Wir sind Kirche in der Welt"
Insgesamt gibt es 15 kirchliche Projekte und Initiativen, die in Pfarren verortet sind und teils über Länder- und Diözesangrenzen hinweggehen, also das oberösterreichische und steirische Salzkammergut umfassen. Zudem gibt es überpfarrliche regionale Projekte sowie Kooperationen zwischen Pfarren und anderen Projektträgern wie Caritas oder Katholische Jugend. Die wertvollen kirchlichen Kulturräume sollen allen Interessierten offen stehen, erklärte Teresa Kaineder, seit 2020 Leiterin der kirchlichen Projekte für "Salzkammergut 2024".
Die Kulturhauptstadt-Region umfasst 23 politische Gemeinden und 27 katholische Pfarrgemeinden, 17 Pfarren bringen sich aktiv ein. "Wir sind Kirche in der Welt, hier werden gesellschaftliche Fragen verhandelt - mit ein Grund, warum wir uns engagieren", so Kaineder.
Für Pfarren bringe das Kulturhauptstadt-Jahr zudem einen "Energieschub" und neue Perspektiven. Das zeige sich auch im weiten Kulturbegriff der kirchlichen Kulturhauptstadt-Projekte, meinte Kaineder: Neben klassischen Formaten wie Konzerten und Theater finden sich auch Formate zu Wirtshauskultur, Architektur, Sport etc. mit unterschiedlichsten Beteiligten. Ziel sei es, dabei neue Perspektiven einzunehmen und gesellschaftliche Fragen zu verhandelt. "Kultur ist Lebensausdruck von uns Menschen, Kunst kann über uns hinausweisen und neue Perspektiven eröffnen", deshalb sei es kaum möglich, existenzielle Fragen ohne Bezugnahme auf Kunst und Kultur zu stellen.
Von "Wasserpilgern" bis "Memento Mori"
Zu den kirchlichen Projekten zählt auch ein "Wasserpilger"-Weg mit fünf Etappen von Roitham am Traunfall bis Bad Aussee. Unter dem Titel "Memento Mori" gestalten zudem HTL-Schüler der HTL Hallstatt "künstlerische Positionen" am Friedhof, Beinhaus und in der Kirche der Pfarre Hallstatt. In der Kirche von Bad Goisern werden eigens gestaltete Fenster an die dort verstorbenen KZ-Häftlinge erinnern. Ferner wird sich auch das bekannte "Kirch'Klang Festival" beteiligen. Im Zuge der "Langen Nacht der Kirchen" am 7. Juni 2024 ist ein verstärktes Engagement in der Region geplant. Weitere Projekte in Kooperation mit dem Veranstalter sind der "Große Welt-Raum-Weg" und "Kulturbuddy".
Glettler: Kirche und Kultur "streitbare Geschwister"
Bischof Glettler, innerhalb der Österreichischen Bischofskonferenz für den Bereich Kunst und Kultur zuständig, strich in seiner Predigt die Verbindungen zwischen Kirche und Kultur heraus. "Glaube und Kultur, Kirche und Kunst sind Geschwister", sagte er. Auch wenn beide Lebensbereiche - Kultur und Glaube - "immer reformbedürftig bleiben, um sich nicht in Eigenwelten zu verlieren", so Glettler, verbinde sie letztlich der "Kampf gegen die Banalisierung des Lebens und gegen die Übergriffigkeit einer rein materialistischen Auffassung unseres Daseins".
Es gehe um eine gemeinsame Notwehr gegen den rein "technokratischen Zugriff auf unsere Welt", so der Bischof mit Verweis auf Papst Franziskus, der stets einen sehr weiten Kulturbegriff verwende, etwa wenn er von einer "Kultur der Begegnung" und einer "Kultur des Dialogs" spreche. So biete das Programm der Kulturegion vieles, "was im Sinne der streitbaren Geschwisterlichkeit von Kunst und Kultur zu verstehen ist", so der Bischof: Prophetische Zeitdiagnose mit einem Aufruf zur Umkehr, das Aufzeigen alternativer Lebensoptionen und ein breites, geistvolles Vernetzungsprogramm.
KAÖ-Präsident Kaineder unterstrich zu den kirchlichen Initiativen im Kulturhauptstadt-Jahr, Kunst werde helfen, auch als Kirche neue Präsenz in der Gesellschaft zu finden - "herrschaftsfrei, offen, mit den Menschen und unter den Menschen".
Im Jahr 2024 wird das Salzkammergut mit Bad Ischl als Bannerstadt den Titel "Kulturhauptstadt Europas" tragen. Erstmals in der Geschichte findet sie im inneralpinen Raum statt, heißt es auf der Projektwebseite www.salzkammergut-2024.at. Insgesamt sind 23 Gemeinden zwischen Roitham am Traunfall und Bad Mitterndorf Teil der Kulturhauptstadt-Region.
Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 und die kirchlichen Projekte
Quelle: red./Kathpress
Am Foto: Manfred Hofmann, Ferdinand Kaineder, Gabriele Hofer-Stelzhammer, Landeshauptmann der Steiermark, Christopher Drexler, mit Gattin und Reinhard Kaspar (v.l.n.r.) © KA OÖ
(ps/22.1.2024)