Buchpräsentation "Von Heidenreichstein nach Marienthal"
Zur Präsentation des Bandes „Von Heidenreichstein nach Marienthal“ lädt die Katholische Arbeitnehmer:innen-Bewegung Österreichs am 21. Februar um 18 Uhr in die FAKTory in der Universitätsstraße 9 im ersten Wiener Gemeindebezirk. Mit dieser Publikation aus der "edition pro mente" schließen die Herausgeber Nikolaus Dimmel, Rechts- und Politikwissenschaftler sowie außerordentlicher Professor an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg, und Karl Immervoll, Geistlicher Assistent der Katholischen Arbeitnehmer:innen-Bewegung Österreichs und über lange Jahre Betriebsseelsorger im Oberen Waldviertel, an einen ersten Band in der Reihe „Bedingungsloses Grundeinkommen in der Debatte“ an, der unter dem Titel „Arbeit braucht Grundeinkommen“ bereits erschienen ist. Dimmel und Immervoll werden am 21. Februar Band zwei der Reihe gemeinsam mit Kooautor Jörg Flecker, Sozialwissenschaftler und Professor am Institut für Soziologie der Universität Wien, präsentieren. Die Buchvorstellung mit anschließender Diskussion am Podium sowie mit dem Publikum moderiert die Politologin und Grundeinkommens-Expertin Margit Appel, die gemeinsam mit der Politologin und Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien Barbara Prainsack im Jänner 2024 unter dem Titel „Arbeit – Care – Grundeinkommen“ ebenfalls eine fachspezifische Publikation vorlegen wird.
Nikolaus Dimmel und Karl Immervoll beschäftigen sich seit Jahren mit Fragen von Grundeinkommen und Grundsicherung, Dimmel aus Sicht von Wissenschaft und Sozialpolitik, Immervoll im Rahmen der Praxis konkreter Begleitung von Personen als Betriebsseelsorger. Jörg Flecker untersuchte die Frage nach der Wirkung einer Arbeitsplatzgarantie für langzeitarbeitslose Menschen im österreichischen Kontext. Arbeitsmarktinitiativen wie die „Arbeitsplatzgarantie in Gramatneusiedl/Marienthal“ und das „Grundeinkommensprojekt Sinnvoll Tätig Sein in Heidenreichstein“ experimentieren mit neuen Wegen zur sozialen Teilhabe. Die vorliegende Buchreihe stellt grundsätzliche Fragen nach dem Menschenbild in der Grundeinkommensdebatte, sowie nach dem Verhältnis von (Erwerbs)Arbeit und Grundeinkommen.
Der Verlag „edition pro mente“ schreibt zum Inhalt der beiden Bände der Reihe „Bedinungsloses Grundeinkommen in der Debatte“: „Je schneller die soziale Polarisierung von Vermögen, Erwerbsarbeits- und Einkommenschancen voranschreitet, je größer die Zahl der Prekarier, sozial Abgehängten, Langzeitarbeitslosen, als ´überflüssig` Etikettierten wird, desto lauter wird die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen erhoben. Für die einen versprechen Konzepte eines Grundeinkommens einen Befreiungsschlag aus der „ganzen ökonomischen Scheiße“ des Kapitalismus (Karl Marx), für die anderen sind sie linke Sozialutopie oder schlimmer noch Anreize, nichts zu tun und der allgemeinen Steuerzahlerin auf der Tasche zu liegen. Die einen erkennen in ihm ein Element sozialer Inklusion, die anderen ein Risiko sozialer Stigmatisierung und Exklusion. Die zugehörige Debatte ist turbulent. Die einen wollen ein Grundeinkommen aus Verbrauchssteuern, die anderen aus Vermögenssteuern bestreiten. Die einen reden über ein Grundeinkommen statt Einkommen aus Erwerbsarbeit, die anderen über eines als Voraussetzung der Aufnahme einer Erwerbsarbeit, die dritten über eines als Entgelt für bislang unentgeltlich geleistete Reproduktionsarbeit. Die einen sprechen von Bedingungslosigkeit als Gegenbild zu den existierenden bedarfsgeprüften, sanktionsbewehrten Transferleistungssystemen, die anderen von der Erwartungshaltung, auf Grundlage eines Grundeinkommens „sein Ding machen“ zu können, sich im sozialen Nahraum oder gesellschaftlich einbringen zu können. Die vorliegende Buchreihe versucht Schneisen in das Dickicht der Debatte zu schlagen und stellt grundsätzliche Fragen nach dem Menschenbild in der Grundeinkommensdebatte, der Funktion eines Grundeinkommens, dem Verhältnis von (Erwerbs)Arbeit und Grundeinkommen sowie nach den Bedingungen des Einbaus eines bedingungslosen Grundeinkommens in das bestehende soziale
Sicherungssystem.“
Anmeldung zur Buchpräsentation erbeten an: kab.office@kaoe.at
KABÖ Kath. Arbeitnehmer:innen Bewegung Österreich, Spiegelgasse 3/2/6, A-1010 Wien
Tel. +43-664-6217198 www.kaboe.at
Der Veranstaltungsort FAKTory ist eine Kooperation von Arbeiterkammer Wien und ÖGB-Verlag https://faktory.at/start
s. auch KAÖ-Dossier „Arbeit und soziale Fairness“ unter www.kaoe.at/dossiers
(eo/10.1.2024)