75-Jahr-Feier der Katholischen Aktion Österreich
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) besteht und wirkt im kommenden Jahr seit 75 Jahren. Das wird am Donnerstag, 9. Mai 2024 (Christi Himmelfahrt) in Linz gebührend gefeiert. Ort des Jubiläumsfestes von 10 bis 17 Uhr ist das Neue Rathaus. Begegnung und Zukunft werden dabei im Mittelpunkt stehen. Das Motto: „75 Jahre Katholische Aktion Österreich – Pilgern im Jetzt“.
Eine „vielstimmige“ Eucharistiefeier mit Referatsbischof Wilhelm Krautwaschl und einer Predigt von Pastoraltheologin Klara Csiszar, Teilnehmerin an der Weltbischofssynode in Rom, bildet den Auftakt. Es folgen gesellschaftspolitische Impulse in einem Podiumsgespräch mit Persönlichkeiten aus den im Parlament vertretenen Parteien und die Präsentation eines Zukunftsmanifestes der Katholischen Aktion. Für einen „fetzigen“ Abschluss wird ein Konzert der Gruppe „Vierkanter“ sorgen. Viel Zeit und Platz werden sein, einander zu begegnen, Jung und Alt, Damals und Heute, unterstreicht das KAÖ-PräsidentInnen-Team im Blick auf das Fest.
Gegründet im Mai 1949, ist die Katholische Aktion die offizielle Laienorganisation der katholischen Kirche in Österreich. Ihr Netzwerk umfasst die Katholische Jungschar, Katholische Jugend, Katholische Hochschuljugend, Katholische Frauenbewegung, Katholische Männerbewegung, Katholische Arbeitnehmer:innenbewegung, Katholischer Akademiker:innenverband - und das in allen Diözesen. Dazu das Forum Beziehung, Ehe, Familie und das Forum Kunst, Wissenschaft, Medien.
Gemäß ihrem Leitbild verwirklicht sie „in Verbundenheit mit den Bischöfen den Sendungsauftrag der Kirche“, geleitet von ehrenamtlichen Verantwortungsträger:innen. In der KA leben Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer ihre Berufung als Christinnen und Christen. „Durch unsere Arbeit schaffen wir Räume und Möglichkeiten für Menschen, die in Freiheit und Verantwortung wachsen und andere dazu befähigen. Wir engagieren uns für eine menschenfreundliche und gerechte Welt nach den Maßstäben des Evangeliums.“ Die Katholische Aktion „ist Kirche ganz im Sinne des II. Vatikanischen Konzils“.
In diesem Sinne hat sich die Katholische Aktion von Anfang an stark in den von Papst Franziskus initiierten Synodalen Prozess eingebracht und fünf Dossiers dazu erstellt: Arbeit uns soziale Fairness; Der Weg zum Frieden; Ökologische Umkehr und Mitweltgerechtigkeit; Beteiligung und Mitverantwortung; Geschlechtergerechtigkeit.
Nach der ersten Versammlung der Weltbischofssynode im Oktober dieses Jahres und in dem dazu veröffentlichten Synthese-Bericht sieht die Katholische Aktion Österreich ihren Weg und ihr Leitbild einer „offenen und sozial-ökologisch-spirituellen Kirche“ bestätigt.
Das Präsidium der KAÖ sagt dazu: „Wir begreifen Kirche als Bewegung und in Bewegung mit den vielen Menschen, die sich am jesuanisch-christlichen Lebensmodell orientieren. Dabei geht es nicht in erster Linie um die Institution, sondern um Menschen, denen die Möglichkeiten und Ressourcen der kirchlichen Institutionen in offener und barrierefreier Weise zugänglich sind. Kirche sehen wir nicht im Gegenüber, sondern als gemeinsamen sozialen Körper. Die dabei auftretenden Diskrepanzen dürfen sein und wir sehen darin eine Verlebendigungschance für die zum Teil abgeschlossenen internen Kirchenzirkeln. Vielfalt ist Leben und die Gleichheit aller Kirchenglieder, nochmals, aller Glieder muss Basis sein für alles Handeln. Gastfreundschaft wird so gestaltet, dass sich gemeinsame und füreinander gestaltete Gastfreundschaft entwickeln kann. Es geht dabei nicht um Konsum- oder Kundendenken, sondern um Teilhaberinnen und Teilhaber am sozialen Lebewesen Kirche. Wir alle zusammen sind Kirche, in aller Vielheit, im Suchprozess auf Gott und den Nächsten hin.“
„Nicht, weil es immer so war, ist etwas gültig, sondern weil es sich bewährt hat. Behaltet das Gute und nicht die Gewohnheit. Das Neue nimmt Platz, weil die Menschen mit ihren Bedürfnissen nach Wertschätzung, nach sinnvoller Tätigkeit, nach Ritualen, nach Zugehörigkeit und Solidarität hier im kirchlichen und tragenden Netz ihren Platz und ihren Ausdruck finden.“
Im KAÖ-Dossier „Beteiligung und Mitverantwortung“ wird hervorgehoben: „Wir alle sind gleich an Würde und Berufung. Und alle Christ:innen sind berufen, sich eigenständig, selbstbewusst und auf der Grundlage ihrer Glaubensüberzeugung aktiv in der Welt einzubringen, mit ihren je unterschiedlichen Fähigkeiten und Aufgaben. Das gilt auch innerhalb der Kirche: wir alle müssen mitdenken, mitreden, mitgestalten, mitentscheiden –und auch gemeinsam die Verantwortung tragen. Gleichberechtigt, auf Augenhöhe.“
(jp/15.12.2023)