"Präsent sein. Wege zu qualitätsvoller Pastoral"
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause nahm das Österreichische Pastoralinstitut (ÖPI) den "Traditionsfaden" wieder auf: über 250 Teilnehmende, die in der Pastoral tätig sind, sind zur Österreichischen Pastoraltagung (#pastoraltagung2023, #öpt2023) gekommen, die von 12. bis 14. Jänner 2023 im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg stattfindet. Thematisch geht es um die Präsenz der Kirche in der heutigen Welt.
Die Katholische Aktion ist stark vertreten durch Brigitte Knell, KAÖ-Vizepräsidentin, Reinhard Bödenauer, Präsident der KA der Erzdiözese Wien, Elisabeth Mayer, Präsidentin der KA der Erzdiözese Salzburg, Luitgard Derschmidt, Vorsitzende des Forums Beziehung, Ehe und Familie der KA, Manfred Rotter, Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten, Petr Slouk, Katholische Hochschuljugend Österreichs und Katholischer Akademiker/innenverband Österreichs.
Am Foto (v.l.n.r.): Brigitte Knell, KAÖ-Vizepräsidentin, und Reinhard Bödenauer, Präsident der KA der Erzdiözese Wien © KAÖ / Slouk.
Kathpress berichtet:
Ein tief greifender Mentalitätswandel seit den 1960er-Jahren, der mit der Betonung von Verschiedenheit und Individualität allen Formen von Gemeinschaft zu schaffen mache, stellt auch die Kirche vor große Herausforderungen. Wie die in Linz lehrende Fundamentaltheologin Isabella Guanzini am Donnerstag im Eröffnungsvortrag der Österreichischen Pastoraltagung unter dem Titel "Geistesgegenwart" ausführte, gelte es Abschied von Attributen wie "urteilend", "klerikal", "patriarchalisch" und "ideologisch" zu nehmen. Stattdessen solle man für heutige Zeitgenossinnen und -genossen als Verschiedenheit präsent sein, und zwar "annehmend", "mütterlich", "freundlich", "festlich" und damit "einladend".
Der Referatsbischof für Pastoral, Josef Marketz (Gurk-Klagefurt) begrüßte eingangs stellvertretend für die 250 Teilnehmenden seine Bischofskollegen Manfred Scheuer (Linz) und Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau) sowie den Generalsekretär des veranstaltenden Österreichischen Pastoralinstitutes (ÖPI), Walter Krieger, der die Pastoraltagung nach 25 Jahren zum letzten Mal organisiert. Wie Marketz sagte, werde er nächstes Jahr eine Frau begrüßen können - Gabriele Eder-Cakl übernimmt ab März die Funktion des in Pension tretenden Krieger.
In seiner geistlichen Einbegleitung der Tagung nahm der Kärntner Bischof ausgehend vom alttestamentlichen Psalm 139 Bezug auf die "Finsternisse" der heutigen Zeit, in die Gott ein tröstendes Licht zu werfen vermöge. Auch heute gelte: "Wer Gott sucht, wird nicht Antworten finden, wohl aber Gottes Gegenwart." Und wer Gott sucht, so ergänzte Marketz, müsse auch gegen Unrecht auftreten und dürfe nicht unparteiisch bleiben. Mystik und Politik dürften kein Gegensatz sein, "wenn Glaube mehr sein soll als billige Vertröstung".
Nach zwei Corona-Jahren wieder "Präsenz"
Nach zweijähriger Corona-bedingter Pause findet die Österreichische Pastoraltagung wie gewohnt im Salzburger Bildungszentrum St. Virgil statt. Weitere Vortragende sind u.a. die Linzer Pastoraltheologin Klara Antonia Csiszar ("Not-wendende Begegnungen: Ein jesuanischer Pastoralstil"), der in Paris lehrende Jesuit Christoph Theobald ("Im Alltag auf Gottes Ruf hören") und die Sozialethikerin und Rektorin der KPH Edith Stein in Innsbruck, Petra Steinmair-Pösel, die sich abschließend dem Synodalen Prozess in Österreich als einer "hörenden Kulturveränderung" widmet.
Vertiefende Workshops, das neue Format "Storytelling" und liturgische Elemente - darunter ein Gottesdienst mit dem Linzer Bischof Manfred Scheuer - ergänzen das Programm. In Kleingruppen vorgestellt werden u.a. die Reihe "W'ortwechsel" in Vorarlberg, die Gespräche im eigenen Wohnzimmer über Gott und die Welt anregt, die Bemühungen um Berufungspastoral in der Diözese Linz oder in der Erzdiözese Salzburg gepflegte Glaubenskommunikation im Netz. Beim "Storytelling" erzählt ein Gruppenmitglied eine persönliche Geschichte, die etwas mit "Präsenz" und Kirche zu tun hat.
Weitere Informatonen: Österreichische Pastoraltagung 2023
Siehe auch die KA-Dossiers zum Synodalen Prozess mehr
(ps/12.1.2023)