Lebenskunst
23.3. | 07:05 | Ö1
LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 23. März 2025, 7.05-8.00, Ö1
Umkehr kann Früchte tragen – Aspekte der Bibel
(Lukas
Eine der Bibelstellen, die für katholische Gottesdienste am dritten Sonntag in der vorösterlichen, also christlichen, Fastenzeit vorgesehen ist, findet sich im nach Lukas benannten Evangelium und erzählt von der Notwendigkeit von Umkehr. In einem Feigenbaum-Gleichnis heißt es: „Ich will den Boden um den Baum herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte …“ Gedanken dazu von der an der Universität Kassel katholische Theologie lehrenden Mirja Kutzer.
Die Sufis von Sarajewo – Islamische Mystik in Bosnien-Herzegowina
Nicht nur im Christentum, auch für Musliminnen und Muslime ist derzeit Fastenzeit: Der islamische Fastenmonat Ramadan dauert noch bis 29. März. Im mystischen Islam gibt es für diese Zeit besondere Traditionen – so etwa in Bosnien-Herzegowina, wo der Sufismus, eine Form der islamischen Mystik, eine lange Geschichte hat. In Bosnien wie auch in anderen Gebieten der Balkan-Region war es eben die sufistische Mystik, die nach dem Ende des Kommunismus und der gewaltsamen Zerteilung Jugoslawiens vielen säkularisierten Musliminnen und Muslimen wieder einen spirituellen Ansatz geboten hat. Seit den Kriegen auf dem Westbalkan gibt es freilich auch radikal-islamische Gruppen und der wirtschaftliche Einfluss aus arabischen Ölförderländern macht sich im Alltagsleben bemerkbar. Gerade deshalb sucht der „Islam der Mitte“ in Bosnien auch in der Mystik einen wichtigen Rückhalt. Lise Abid hat eine Klause der Sufis von Sarajewo besucht.
Musikalisches und vielseitiges Bildnis Gottes – Imago Dei in Krems
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist „Imago Dei“ im frühgotischen Klangraum der Minoritenkirche in Krems beheimatet. Dieser Raum, so erläutert der neue künstlerische Leiter, Ö1-Kollege Albert Hosp, sei für alle Klänge offen: „Der Spitzbogen symbolisiert Begegnung. In der Kirche, die schon lange keine mehr ist, hat jeder Stein Spiritualität gespeichert. Sie ist im Laufe der Zeit frei geworden, an keine Konfession mehr gebunden.“ Das Festival eröffnet am letzten März-Wochenende (29. und 30.03.) mit einer groß besetzten Begegnung von Epochen und Religionen: Bei „Israel In Egypt – From Slavery To Freedom“ wird Georg Friedrich Händels Oratorium mit jüdischer und muslimischer Musik verflochten. Andreas Mittendorfer berichtet.
Eine neue Sicht auf das Leben – Die Frankl-Schülerin Elisabeth Lukas
Vor 120 Jahren, am 26. März 1905, wurde Viktor Emil Frankl in Wien geboren. Am 2. September 1997 ist der KZ-Überlebende 92-jährig in Wien gestorben. Durch die Begegnung mit dem Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse hat die Frankl-Schülerin Elisabeth Lukas selbst eine neue Sicht auf das Leben gewonnen. Ganz im Sinn und Stil Frankls betont die renommierte Psychologin und Psychotherapeutin die Freiheit, sich immer als „handelnde Person“ und nicht als „Opfer persönlicher Lebensumstände“ zu verstehen. Darüber hinaus wird sie nicht müde, die Bedeutung von Dankbarkeit sowie die Kraft der Stille anzusprechen. „Jeder kann etwas tun“, davon ist die mittlerweile 82-Jährige überzeugt. Einem ihrer bislang letzten Bücher hat sie in Anlehnung an Viktor Frankl diesen Titel gegeben: „Trotzdem Ja zum Altsein sagen: Die Lebensfreude bewahren“. Mit Maria Harmer hat die 1942 geborene Wienerin über eine neue Sicht auf das Leben gesprochen.
Moderation: Karoline Thaler