
Brauchtum in Kärnten: Traditionelle Bitttage vor Christi Himmelfahrt
In den Tagen vor dem Hochfest "Christi Himmelfahrt" am 29. Mai wird in vielen Kärntner Pfarren eine Jahrhunderte alte Tradition gepflogen: Bei Bittprozessionen und Flurumgängen an bis zu drei Tagen vor Christi Himmelfahrt bitten die Gläubigen um eine gute Ernte sowie um Schutz vor Naturgewalten. Auch in diesem Jahr finden von Montag, 26. Mai, bis Mittwoch, 28. Mai, wieder in zahlreichen Pfarren diese Prozessionen statt, wie die Diözese Gurk in einer Aussendung mitteilte.
Die Tradition der Bittprozessionen reicht zurück in vorchristliche Zeiten und hat auch Elemente von römischem und germanischem Brauchtum übernommen. Im Christentum sind Bitttage und Bittprozessionen seit dem 4. Jahrhundert nachweisbar, als in Rom eine große Bittprozession am Markustag (25. April) eingeführt wurde. Im späten 5. Jahrhundert ordnete Bischof Mamertus von Vienne nach einem Erdbeben und Missernten in Südfrankreich drei Sühnetage vor Christi Himmelfahrt an, die mit Fasten und Bittprozessionen verbunden waren. Dieser Brauch wurde im 8. Jahrhundert von Papst Leo III. für die ganze römische Kirche übernommen.
Quelle: kathpress