
Bischof Krautwaschl an Post: "Keine Paketzustellung am Sonntag"
Ein deutliches Nein zur Paketzustellung am Sonntag in Wien, Linz und Graz kommt vom steirischen Bischof Wilhelm Krautwaschl, auch kirchlicher Sprecher der österreichweiten "Allianz für den freien Sonntag". Er warnte am Freitag in einer Aussendung gemeinsam mit weiteren kirchlichen Vertretern vor einer Aushöhlung des arbeitsfreien Sonntags.
"Sonn- und Feiertage sind bereits für viele Menschen Arbeitstage. Bei systemrelevanten Berufen kommen wir nicht darum herum und all diesen Beschäftigten muss man dankbar sein. Aber ob die Post am Sonntag zustellen muss, wie das in mehreren Landeshauptstädten angedacht ist (Wien, Linz, Graz), das kann man bezweifeln", so Krautwaschl wörtlich: "Als ob man auf eine Lieferung nicht bis Montag warten könnte. Als ob die schnellste Befriedigung des Konsums das Wichtigste im Leben wäre."
Bernhard Schwarzenegger, Geschäftsführer des Fonds für Arbeit und Bildung der Diözese Graz-Seckau, hielt fest: "Die Zustellung auch am Sonntag ist eine Aufweichung der Sonntagsruhe. Das dient dem Profit und nicht dem Gemeinwohl. Hier gilt es zu unterscheiden."
Anneliese Pieber, Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer:innenbewegung Steiermark, warnte ebenfalls vor einer unnötigen Aushöhlung des arbeitsfreien Sonntags: "Wird der Sonntag immer mehr zum normalen Arbeitstag, könnte sich auch die Frage nach den üblichen finanziellen Zuschlägen für die Beschäftigten an diesem Tag stellen. Der Sonntag soll weiterhin ein gemeinsamer Tag der Pause, der Ruhe und der Möglichkeit für gemeinsame Aktivitäten mit Familie und mit Freundinnen und Freunden sein."
Quelle: kathpress