
IKG-Präsident hofft auf Papst-Kurswechsel gegenüber Israel
Im Blick auf den neuen Papst Leo XIV. hat der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien, Oskar Deutsch, die Hoffnung auf einen Kurswechsel des Vatikans gegenüber Israel geäußert. Leo möge anders agieren als sein Vorgänger Franziskus, der das Vorgehen der israelischen Armee in Gaza kritisiert hatte. Er hoffe, dass der neue Papst "positiv im Dialog der Religionen einwirken wird", so der IKG-Präsident gegenüber Ö1 in der Radioreihe "Im Journal zu Gast". Die jüngste Kritik von Altbundespräsident Heinz Fischer an der israelischen Regierung kritisierte Deutsch. Er sprach laut einem Bericht der APA am Samstag von einer "Täter-Opfer-Umkehr" und verwies auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel.
Handlungsbedarf sieht Deutsch bei der Justiz gegenüber dem muslimischen Antisemitismus. Die Polizei mache "sehr wohl ihren Job" bei Demonstrationen und anderswo, aber es habe dann in der Konsequenz fast keine Auswirkungen. "Es kommt nicht zu Anklagen und schon gar nicht zu Verurteilungen", bemängelte Deutsch. Die Justiz solle viel deutlicher beim muslimischen Antisemitismus hinsehen, appellierte er an Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ). Mit ihrer Vorgängerin Alma Zadic (Grüne) habe er darüber einige Male gesprochen, "bin aber nicht zufrieden mit dem, was dann rausgekommen ist", so der IKG-Präsident.
Quelle: kathpress