„Wir lassen im Einsatz für Klima- und Umweltschutz nicht nach“
„Es gibt einen klaren Auftrag für uns als Kirche und als Katholische Aktion: Wir werden uns weiter entschieden für einen ökologisch-sozialen Wandel einsetzen“. Das betont die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) zum 10. Jahrestag des Erscheinens der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus. „Wir erleben derzeit auf verschiedenen Ebenen Rückschläge in der Klimapolitik. In Österreich ist das soeben beschlossene Sparpaket der Regierung ein solcher Rückschlag. Sie ändern nichts am bleibenden prophetischen und motivierenden Charakter des damaligen Schreibens von Papst Franziskus. Er hat unüberhörbar auf die dramatischen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen hingewiesen, die Klimawandel und Umweltzerstörung haben. Und er hat uns als Gegenmodell die ‚Sorge um das gemeinsame Haus‘ ans Herz gelegt, zu der jeder und jede etwas beitragen kann“, so die KAÖ.
„Eine der zentralen Aussagen von ‚Laudato si‘ lautet, dass die Sorge um die Natur, die Gerechtigkeit gegenüber den Armen, das Engagement für die Gesellschaft und der innere Friede untrennbar miteinander verbunden sind. Die Krise der Umwelt kann nicht isoliert betrachtet werden, sondern ist eng mit der sozialen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeit verwoben. Die Folgen des Klimawandels treffen die Verletzlichsten der Weltgemeinschaft zuallererst und am stärksten, obwohl sie selbst kaum zum Ausstoß von Treibhausgasen beitragen. Inzwischen sind wir alle betroffen, und die Auswirkungen werden um noch vieles dramatischer werden. Um dem entgegenzuwirken muss es uns gelingen, von einem technokratischen Weltverständnis in ein sozial-ökologisch-spirituelles Weltverständnis zu wechseln“, unterstreicht KAÖ-Präsident Ferdinand Kaineder.
„Das Papstschreiben hat vieles angestoßen in der Kirche und darüber hinaus. Es hat etwa dazu beigetragen, dass die Pariser Klimakonferenz 2015 (COP 21) sich auf das Ziel einigte, die globale Klimaerwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Inzwischen war 2024 global das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 1850, mit 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Und wir scheinen wieder weiter von dem entfernt zu sein, was eine gemeinsame Sorge um das gemeinsame Haus bedeuten würde. In wirtschaftlich schwierigeren Zeiten wird rasch so getan, als sei Klima- und Umweltschutz ein Luxusproblem, um das wir uns dann kümmern können, wenn alles andere erledigt ist“, ergänzt KAÖ-Vizepräsidentin Katharina Renner.
„Ein Beispiel dafür ist leider das – ökonomisch sicher notwendige – Sparpaket der Regierung in Österreich. Klima- und Umweltschutz gehören zu den Verlierern diese Sparbudgets, ein Drittel der Einsparungen kommt aus diesem Bereich, während gleichzeitig klimaschädliche Subventionen nicht angetastet werden, im Gegenteil manche sogar ausgebaut werden. Als Katholische Aktion rufen wir die verantwortlichen Parteien auf, diese Irrwege so rasch wie möglich wieder zu verlassen“, hebt KAÖ-Vizepräsident Thomas Immervoll hervor.
„Wir laden alle ein, den 10. Jahrestag der Veröffentlichung von ‚Laudato si‘ zum Anlass zu nehmen, dieses Schreiben von Papst Franziskus (wieder) zur Hand zu nehmen und sich von ihm inspirieren zu lassen. Es weist jedem/r einzelnen, der Kirche und der Gesellschaft insgesamt Wege in eine lebenswerte Zukunft auf einem intakten Planeten“, so das KAÖ-Präsident:innen-Team.
(jop/22.5.2025)